Routenplanung

Mmmh… wie plant man am besten eine achtmonatige Reise, bei der wir unterwegs auch noch flexibel sein möchte?

Da wir nicht hunderte verschiedene Reiseführer mitnehmen können und unterwegs nicht immer Internetempfang haben werden, entschied ich mich die Reiseroute mit Hilfe von Mapsme grob zu planen. Mapsme ist eine Gratis-App, die den Vorteil hat, dass man sie während der Reise auch Offline nutzen kann und sehr intuitiv zu bedienen ist.

Wenn ich zwischendurch mal ein zwei Tage Zeit finde, setze ich mich an den PC, durchforsche das Web bzgl. regionalen Sehenswürdigkeiten, stecke Pinnadeln im Mapsme mit entsprechenden Kurzkommentaren unter der Rubrik Notiz. Inzwischen bin ich gerade in der Normandie mit planen… Leider ertappe ich mich auch immer wieder, wie ich mich auf irgendwelchen Foren oder Camper-Blogseiten verliere und gedanklich schwärmerisch abschweife.

Sicherheit unterwegs

Ein Thema welches im Web sehr kontrovers diskutiert wird und bei dem einem am Schluss der Kopf schwirrt….

Mein Fazit zum jetzigen Zeitpunkt sieht wie folgt aus:

Sicherheitsvorkehrungen treffen ja, aber sich nicht gleich bis zu den Zähnen bewaffnen. Irgendwie würde die alte Hellebarde meines Vaters wahrscheinlich auch gewisse Probleme am Zoll mit sich bringen. Nach all den Artikeln im Web frage ich mich, wie viel Geld wollen wir in die Sicherheitsvorkehrungen investieren und wie viel Wert im Endeffekt die eventuell gestohlenen Sachen haben.

Sicherlich macht es Sinn nicht unbedingt die neuste Kamera und den neusten Laptop mitzunehmen. Ob Mann das auch so sieht?

Und was meinen die Camper erfahrenen Webschreiber dazu?

In einigen Punkten scheinen sich die alten Camper Hasen einig zu sein:

  1. Absolut NIEMALS auf einer Raststätte an der Autobahn übernachten! Zu meiden sind auch Parkplätze vor Discos, Pubs, Bahnhöfe, Schrebergärten und Spitälern (letzteres wegen Sirenen in der Nacht).
  2. Übernachtungsplätze tagsüber inspizieren und auf das Bauchgefühl hören. Für eine Übernachtung können offiziellen Stell- und Campingplätzen oder ruhige Wohngegenden, kleine Gewerbegebiete, Parkplätze vor Schwimmbädern, Altersheime, Friedhöfen, Schulen und Kindergärten genutzt werden.
  3. Die allerwichtigsten Dinge, ohne die eine Weiterfahrt unmöglich wird, immer mit sich führen und nachts in der Nähe des Bettes aufbewahren.
  4. Alle Türen und seitlichen Fenster nachts verriegeln. Auto abfahrbereit parkieren, Trittstufe/Markiese einfahren und den Autoschlüssel sowie das Telefon neben das Bett legen.
  5. Vorher im Internet Informationen einholen, was gegebenenfalls von der Polizei streng geahndet wird. In etlichen Ländern ist das Übernachten außerhalb von offiziellen Plätzen oder direkt am Strand streng verboten. Und einen KaWa (Kastenwagen) mit Schweizernummer ist für die Polizei wahrscheinlich eh ein gefundenes Fressen. Das kann richtig teuer werden.
  6. In den Supermarkt geht immer nur einer, der andere bleibt im Fahrzeug. Im Ausland werden grosse Parkplätze gerne für Einbrüche genutzt.
  7. Bei Städtebesichtigungen den Kastenwagen besser auf dem Stellplatz ausserhalb der Stadt parken und dann zu Fuß, mit ÖV oder den Bikes gehen. Sogenannte “bewachte Parkplätze” in Großstädten bieten hier nicht mehr Sicherheit als unbewachte.
  8. Im Handschuhfach ein altes Portemonnaie deponieren, mit etwas Geld und andere Plastikkarten, sowie eine wertlose Kamera und ein altes Handy. So findet der Dieb im Falle eines Falles tatsächlich was und sucht ev. das Weite bevor er die  wertvolleren Gegenstände im KaWa findet.

Ich diskutierte dieses Thema eingehend mit Stef und seine Meinung dazu lautete wie folgt:

“Babs wenns passiert, passierts halt und dann haben wir im Blog wenigstens was Spannendes zu posten…”

Zahlungsmittel, Checks usw.

Da man als Schweizer im Ausland bei jedem Bargeldbezug durchschnittlich Fr. 5.- Spesen bezahlt, muss auch hier noch eine Lösung gefunden werden. Bei acht Monaten wird dieser Ausgabeposten sonst definitiv zu hoch. Zudem bin ich der Meinung, dass unsere Schweizerbanken nicht zwingend auf uns angewiesen sind und durchforste einmal mehr die Camperforen im Web.

Und siehe da:

Die Post scheint die Lösung dieses Problems bereit zu stellen: Mit dem Privatkonto Plus kann man im In- und Ausland in Euro und Schweizerfranken Bargeld spesenfrei beziehen, sofern der Saldo im Minimum Fr. 25’000.- ausweist.

Zusammen mit zwei weiteren Kreditkarten scheinen wir so gut abgedeckt zu sein.

Gas

Als Neuling versuche ich mich neben den Infos im Web noch mit dem Buch “Allgemeines Wohnmobil Handbuch” von Reinhard Schulz schlau zu machen. Zugegeben der Einband schreckt ab, der Schreibstil ist fraglich und nicht unbedingt Frauenkonform, der Inhalt  aber teilweise wirklich hilfreich. Zum Beispiel steht da, dass eine vierköpfige Familie im Sommer ein Verbrauch von knapp 3 kg/Woche aufweist. Mit zwei 11 kg Flaschen reicht unser Vorrat für zwei Personen somit für ca. 14 Wochen. Da Mann kalt duscht, kann Frau nach Adam Riese somit länger heiss duschen. (Juhuu!)

Nun stellt sich noch die Frage wie das Problem gelöst werden kann, dass in jedem Euroland wieder andere Gasflaschensysteme bestehen. Anscheinend gibt es vier verschiedene Aufsätze, welche dem Problem europaweit Abhilfe verschafft. Ich werde diesbzgl. noch den Verkäufer unseres KaWa fragen. In Deutschland ist zudem darauf zu achten, dass man nur graue und keine roten Gasflaschen kauft. Diese sind zwar preiswerter, werden aber nur vom gleichen Flaschner zurückgenommen.

Wasserversorgung

Nun stellt sich noch die Frage bzgl. Wassertank und den lieben Kleinstviechern namens Keime. Es scheint zwei Systeme auf dem Markt zu geben, Das eine ist das Katadyn-Verfahren, beruhend auf der Oligodynamie. Keine Ahnung was die Begriffe bedeuten, beruhen aber auf einer geringen Konzentration an Silverionen mit keimtötender Wirkung. Diese sind gesundheitlich unbedenklich, wirkungsvoll und verhindern auch die Nachverkeimung. Allerdings tritt die Wirkung erst etwa 5-6 Stunden nach Zugabe der Tropfen/Pulverportion in kraft. Die Mittel tragen u.a. die Namen Micropur, MultiSil oder Certisil Argento.

Die Alternative sind chlorabspaltende Präparate und enthalten Namen wie DesinfektChlor.

Daneben gibt es noch Combi-Präparate wie Certisil combina.

Zudem sollte der Wassertank im Frühling und Herbst gereinigt werden. Aber das hat ja noch Zeit….