Nach unserem unfreiwillig verlängerten Weekend in Bratislava freuen wir uns, dass die Reise mit neuen Reifen, frisch poliert und verkabelt weiter Richtung Westen geht. Und vor allem freuen wir uns, nach über einem Monat im ehemaligen Ostblock, wo die Verständigung teils ziemlich schwierig ist, endlich wieder deutsch sprechen zu können.

Wild Campieren – nicht jedermanns Sache

In einem Dorf nahe der Grenze, auf einem Parkplatz direkt an der Donau, finden wir unseren Platz für die Nacht – und freuen uns, seit langem das erste Mal wieder wild campieren zu können. Denn in Polen und der Slowakei war uns dies einfach zu unsicher. Dennoch: Einsam auf einem Parkplatz zu stehen, nachts Autos kommen und gehen zu hören, Türen die zuschlagen, Stimmen draussen während man im Bett liegt – irgendwie ist es trotzdem immer wieder etwas unheimlich nicht zu wissen, ob jemand zum Spass oder mit Absichten am Büssli rüttelt oder an der Türe klopft – vielleicht ist es ja ‘nur’ die Polizei, die uns vom Platz verweist. Ich kann es gut verstehen, dass es viele Camper vorziehen, auf einem ‘geschützten’ Campingplatz zu übernachten. Und trotzdem – ganz alleine, ohne eine Armada von anderen Campern um sich, irgendwo zu stehen und die Natur zu geniessen – und das alles kostenlos – hat trotzdem immer wieder seinen Reiz.

Rücklichtleiste in Salzburg

Bei strahlendem Sonnenschein geniessen wir unser Frühstück mit Sicht auf die Donau, beobachten die mit Autos voll beladenen Frachtkähne und Hotelschiffe, welche die Donau hoch und runterfahren. Danach machen wir unser Bus startklar, geben in unserem Navi unser nächstes Ziel ein und fahren bei teils strömendem Regen dreihundert Kilometer westlich ins Salzkammergut in Oberösterreich. Mein Leistenbruch macht mir keine grossen Beschwerden und somit hoffen wir, nach den Picos in Spanien und der Tatra in der Slowakei auch hier in den zauberhaften Österreichischen Alpen unsern Kreislauf mit Wandern und Biken in Schwingung zu bringen.

Uns fehlt jedoch noch das letzte Puzzelteilchen, damit wir unseren Fahrradträger ummontieren und tiefer legen können. So geht’s zuerst nach Salzburg rein bevor wir unseren Campingplatz am Mondsee ansteuern können. Denn wir müssen noch unsere sogenannte Nummernschildleuchte abholen, welche wir in den Caravanshop haben liefern lassen. Doch Pech gehabt: Beim Auspacken des Pakets im Shop zeigt sich, dass eines der Rücklichter bereits defekt ist. So gibts eine Extrarunde zur nahe gelegenen Camperwerkstatt, wo wir uns die Leuchte auf Kosten des Shops provisorisch reparieren lassen.

Camping am Mondsee

Nach diesem Umweg über Salzburg können wir endlich unseren Campingplatz am Mondsee ansteuern. Kaum auf dem charmanten Camping eingetroffen, geht’s noch vor Sonnenuntergang ans Montieren der neuen Rücklichtleiste. Doch jeder, der schon mal ein IKEA Möbel zusammengebaut hat kennt das Problem: Bis der Träger tiefer gelegt und die Rücklichtleiste montiert sind, vergehen fast zwei Stunden. Wie heisst doch der Spruch: Nichts ist so einfach wie es aussieht. Und oh Schreck: Beim Montieren stellt sich auch noch heraus, dass die Steckdose am Büssli von der Werkstatt in der Slowakei am falschen Ort montiert wurde. So ist einmal mehr improvisieren angesagt. Trotz allem: Der Campingplatz entpuppt sich als Bijou, die Aussicht auf den Mondsee und die umliegenden Berge ist zauberhaft, und last but not least – zeigt sich heute der Mond passend zur Namen des Sees in seiner vollsten Pracht.

Genusstour nach Mondsee

Am nächsten Morgen werden wir von einem Traumwetter empfangen.  Bei strahlendem Sonnenschein und blauem Himmel machen wir uns auf zu einer genussvollen Velotour entlang des Ufers des Mondsees und durch die wunderschönen Landschaften mit Aussicht auf die umliegenden Berge. Unser Ziel ist das schmucke Dörfchen Mondsee. Einige Stunden und ein Apfelstrudel später riskieren wir zurück auf dem Camping wieder einmal ein Nachtessen im camping eigenen Restaurant. Und für einmal werden wir nicht enttäuscht: Es erwartet uns eine frische Forelle Müllerin Art aus dem Mondsee und Knödel an einer Pilzsauce. Da darf’s dann auch ein Bierchen mehr sein, denn unser warmes Bett wartet nur wenige Meter vom Restaurant entfernt auf uns. Herrlich!

Ohne Computer fühlt sich Stefan wie ein Fisch ohne Wasser. Auch Autofahren und Navigieren ist genau sein Ding. Wenn er sich nicht gerade mit Fotografieren beschäftigt, outet er sich als Nerd, was den Vorteil hat, dass wir unterwegs bzgl. Apps, Internetzugang, Offlinekarten etc. immer auf dem neusten technischen Stand sind. Daneben spricht er gut englisch, spanisch und portugiesisch - während Babs für's französisch zuständig ist. Die ideale Ergänzung also….

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