Nach den fünf abwechslungsreichen  und entspannenden Tagen in Porto gehts heute weiter Richtung Norden. Nachdem wir uns in einem Campershop in der Nähe des Flughafens noch mit einigen wichtigen Utensilien eingedeckt haben, geniessen wir die Fahrt durch die saftig grünen Landschaften und vielen Rebbergen entlang des Douros.

Eigentümliche Rituale

In Castelo de Paiva finden wir zusammen mit einer Handvoll anderer Campern einen Stellplatz mitten auf dem riesigen und ziemlich trostlosen Dorfplatz. Doch immerhin können wir hier ungestört parken. Und haben dabei ein interessantes Abendprogramm. Denn wir können aus nächster Nähe eines mir aus vielen lateinamerikanischen Ländern bekanntes Ritual beobachten. Während unseres Nachtessen wird der Platz von vielen Einheimischen – alt und jung – zu Fuss umrundet. Je nach Alter in Schneckentempo oder aber flott in Laufschuhen. Je nach Fitness 5 Mal oder 20 Mal. Und meist in kleinen Gruppen. Teils elegant gekleidet, teils in Sportklamotten. Dabei wird getratscht was das Zeug hält. Dorfneuheiten werden getauscht. Und gleichzeitig etwas für die Gesundheit getan.

Eigentlich nicht schlecht die ganze Sache. Aber eines ist klar. Wir Schweizer würden für diese Art des Abendsportes bestimmt einen anderen Ort als diesen tristen Dorfplatz aussuchen.

Am nächsten Tag gehts weiter dem Douro entlang. Vorbei an einem eindrücklichen, schätzungsweise 70 Meter hohen Staudamm mit einer Schleuse so gross wie eine Kathedrale. In Mesão Frio angekommen, verlassen wir das Tal des Douros und des Portweines und fahren über einen kleinen Pass Richtung Aramante.

Besuch in Aramante

Hier angekommen, besuchen wir nicht nur, aber auch für einen Aperó – logischerweise einen Vinho Verde – die kleine malerische Altstadt. Und finden auch einen ruhigen Stellplatz gleich neben dem Sportanlage. Ideal, um am nächsten Morgen gleich vor der Autotüre mit Frühsport starten zu können: Babs mit Joggen. Und ich mit den Geräten auf dem Sportparcour.

Von Guimarães nach Braga

Nach dieser schweisstreibenden Sporteinlage gehts heute weiter nach Guimarães, einer sehenswerten und sehr gut erhaltenen mittelalterlichen Altstadt. Hier nehmen wir uns die Zeit und besuchen im Palacio eine sehr aufschlussreiche Ausstellung über Leben und Arbeit von Leonardo da Vinci.

Danach Peilen wir unser nächstes Ziel Braga an. Da wir aber keine Lust haben, mitten in der Stadt zu übernachten, suchen wir uns einen ruhigen Platz auf einem Hügel Namens Sameiro in der Nähe der Stadt. Dieser ist nicht nur unser Quartier für die Nacht, sondern auch ein bekannter Pilgerort mit einer ziemlich opulenten barocken Kathedrale. Hier wimmelt es heute – weil Sonntag – nur so von Pilgern, aber kurz nach 19.00 Uhr tritt Ruhe ein und wir haben den Platz unter den lauschigen Bäumen ganz für uns alleine.

Am nächsten Morgen besichtigen wir auf der Fahrt runter nach Braga noch die weitere Wallfahrtskirche ‘Bom Jesus’. Diese ist über eine Treppe mit über 300 Tritten erreichbar. Als heutiges Morgenfitness-Programm gehts also die Treppe hoch, um nach der Besichtigung der Basilika mit der mit Wasser (!) betriebenen Standseilbahn von 1887 den Hügel wieder runter zu fahren.

Ohne Computer fühlt sich Stefan wie ein Fisch ohne Wasser. Auch Autofahren und Navigieren ist genau sein Ding. Wenn er sich nicht gerade mit Fotografieren beschäftigt, outet er sich als Nerd, was den Vorteil hat, dass wir unterwegs bzgl. Apps, Internetzugang, Offlinekarten etc. immer auf dem neusten technischen Stand sind. Daneben spricht er gut englisch, spanisch und portugiesisch - während Babs für's französisch zuständig ist. Die ideale Ergänzung also….

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