Nach dem Besuch der deutschen Artilleriestellung, des amerikanische Soldatenfriedhofes und dem Besuch des Overlord Museums verlassen wir die Halbinsel Cotentin. Weiter geht die Reise Richtung Osten entlang der Französischen Westküste über Le Harve und die eindrückliche Pont de Normandie.

Alabasterküste

Hier an der wegen der weissen Farbe ihres Gesteins so genannten Alabasterküste nördlich von Le Havre möchten wir zwei bis drei Tage verbringen. Wir finden bei Saint-Jouin-Bruneval direkt an der Küste eine nicht gerade einladende aber dafür kostenlose Bleibe für die Nacht. Der nahe gelegene Steinstrand und der Blick auf die Alabasterküste entschädigen uns aber dafür. Wären nicht die Möwen mit ihrem penetranten Geschrei direkt über unserem fahrbaren Zuhause gekreist, wäre auch die Nacht sehr idyllisch geworden.

Am nächsten Tag gehts einen Sprung weiter ins kleine Städtchen Yport. Doch auf dem Weg dorthin gibt es noch eine der bekannteren Sehenswürdigkeiten Frankreichs zu besichtigen. In Étretant gibt es drei gewaltige Felsentore, welche durch einen unterirdischen Fluss und die maritime Erosion der Küste geformt wurden. Wir machen uns auf den Weg zu einer kleinen Wanderung und einer Dorfbesichtigung. Begleitet von Scharen von Touristen. Anscheinend ist die Alabasterküste einer der begehrten Hotspots Frankreichs und durch die Nähe von Paris bei Asiaten sehr beliebt.

Nach diesem Ausflug gehts weiter nach Yport. Wie schon Étretant ist auch dieses kleine ehemalige Fischerdorf in eine Küstenöffnung direkt ans Meer gebaut. Wir finden einen zauberhaften Campingplatz mit fantastischem Blick über das Meer und die umliegende Landschaft.

Halbzeit!

Nun sind wir schon seit 120 Tagen unterwegs und haben 12’000 Kilometer zurückgelegt. Haben Frankreich, Spanien und Portugal kennen gelernt und hatten bisher keine grösseren Pannen. Wir sind auf den Spuren der Kelten, der Griechen, der Römern und der Mauren gewandert. Haben Städte, Kirchen, Klöster und Schlösser besichtigt. Haben die schönsten Küsten Westeuropas entdeckt und oft an den schönsten Plätzen wild campiert. Haben Wanderungen und Biketouren in unterschiedlichsten Landschaften unternommen. Haben schöne Strände entdeckt und oft im Meer gebadet. Haben architektonische und technische Meisterleistungen bewundert. Haben Museen zu verschiedensten Themen besucht. Haben schmucke Dörfer und moderne Grossstädte besichtigt. Haben faszinierende Landschaften durchfahren. Sind vielen spannende Menschen begegnet. Und haben an über 80 verschiedenen Plätzen übernachtet. Hatten meistens fabelhaftes Wetter – welch ein Glück. Und fühlten uns dank unserer fahrenden Wohnung auf Rädern abends immer wieder wie Zuhause. Nun sind wir gespannt auf die kommenden 120 Tage.

Hier in Yport möchten wir uns die Zeit nehmen, um unsere Weiterreise zu planen. Denn es ist Halbzeit und die kommenden vier Monate wollen geplant werden. Jedenfalls was die Grobplanung betrifft. Uns stellt sich die Frage, ob wir wirklich wie geplant bis Anfangs Oktober über Polen bis an die Adria runter fahren wollen. Oder ob wir den Süden auf ein Andermal verschieben und dafür noch Dänemark und den Süden Norwegens und Schwedens dazu nehmen.

So ist also wieder mal intensive Planung und Internetrecherche angesagt. Doch leider ist das Internet auf diesem Campingplatz wie so oft ziemlich lausig. Und ich möchte meine Daten-Simkarten wenn möglich etwas schonen. Doch zum Glück finden wir unten im Dorf ein Pub mit sau schnellem Internet. So werden wir gleich zu Stammgäste und verbringen die Zeit mit recherchieren. Zudem können wir endlich mal wieder all unsere Apps aktualisieren, neue digitale Landkarten für Belgien, Holland, Deutschland und Polen runterladen und auch unsere Campingplatz-Datenbanken auf den neusten Stand bringen.

Ohne Computer fühlt sich Stefan wie ein Fisch ohne Wasser. Auch Autofahren und Navigieren ist genau sein Ding. Wenn er sich nicht gerade mit Fotografieren beschäftigt, outet er sich als Nerd, was den Vorteil hat, dass wir unterwegs bzgl. Apps, Internetzugang, Offlinekarten etc. immer auf dem neusten technischen Stand sind. Daneben spricht er gut englisch, spanisch und portugiesisch - während Babs für's französisch zuständig ist. Die ideale Ergänzung also….

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