Bei wolkenverhangenem Start in den Tag und angekündigtem Regen gibt es nichts besseres, als mit frischen Kaffeeduft geweckt zu werden. Da kann der Tag ja nur gut werden – auch wenn eine lange Autofahrt von Siurana hoch oben in den Bergen zurück ans Meer angesagt ist.

Schutzengel für uns

Zuerst heisst es wieder die kurvigen, engen Strassen runter Richtung Meer und dann ab auf die Autobahn. Was fast in einem Nervenkrieg endet, weil das Navi die Autobahneinfahrt nicht findet und meine Kartenkenntnisse nicht der Fahrgeschwindigkeit unseres Vehikels entsprechen. Irgendwann so beim dritten Anlauf klappt es dann aber doch und wir fahren endlich am Meer entlang Richtung Valencia.

Die Fahrt scheint nicht enden zu wollen. Wenigstens haben wir auf der langen Fahrt einen Schutzengel an Bord, denn beim Überholen eines Lastwagens drückt uns dieser fast an die Leitplanke. Zum Glück bleibt Stef gelassen und reagiert richtig. Doch dies ist nicht der einzige Schreck an diesem Tag: Den Campingplatz, den wir aufgrund guter Bewertungen auswählten, befindet sich in der Nähe eines Touristenghettos namens Marina d’Or. So eine hässliche Stadt hab ich noch nie gesehen. Ich bin schockiert während Stef schon eine spannende Fotoserie vor seinem inneren Auge sieht. So beschliessen wir dennoch bleiben um ein weiteres Mal etwas auszuspannen.

Campingplatz Torre la Sal: Deutschland lässt grüssen

Wie wir schon bald bemerken, ist dieser Campingplatz mit wenigen Ausnahmen in deutscher Hand. Und schon im März so gut wie ausgebucht. Wo doch in Südfrankreich die meisten Campings noch geschlossen waren. Die meisten Bewohner sind deutsche Rentner, und üppige Bierbäuche gehören hier zur Standardausrüstung fast jedes Mannes. Einmal eingecheckt, können die Dauercamper hier locker mehrere Monate leben ohne das Campingareal je verlassen zu müssen. Jeden Tag gibts ein spannendes Abendprogramm mit Flamengo-Show, Bingo oder Karaoke. Der Camping ist riesig und mit allem erdenklichen Komfort ausgestattet: Tennisplatz, Minigolf, geheiztes Hallenbad, Unterhaltungsarena, Coiffeure, Shop, Autowaschanlage und und und. Während wir beim letzten Campingbesuch noch über eine Hundedusche lästerten, gibt es hier sogar getrennte Hundeduschen für kleine und grosse Hunde – inklusive einer speziellen Waschmaschine für Hundedecken! Spanischkenntnisse brauchts übrigens auch keine. Das Personal spricht durchgehend Deutsch und zwar “muy bien”.

Unser Fazit: Ein solcher Campingplatz kann wohl für ältere Personen eine echte Alternative geben das kalte nordeuropäische Klima sein – wir fühlen uns aber definitiv im falschen Film.

Autofahren bei Nacht, bei viel Verkehr und in Städten ist nicht das Ding von Babs. Auch beim Kartenlesen und Navigieren ist sie nicht über alle Zweifel erhaben. Dafür kocht sie einfach hervorragend, hat Humor, ist völlig unkompliziert und weiss jede Menge über Wildkräuter, Pilze und was man sonst so in der Natur zum Essen findet - zum Beispiel Fische.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert