Heil durchs Chaos der Innenstadt

Nach drei Tagen auf dem Camping Torre del Sal setzte ich mich heute hinter das Steuer. Die Fahrt geht 120 Kilometer südlich nach Valencia, der drittgrössten Stadt Spaniens. Durch endlose Plantagen von Orangenbäumen erreichen wir die Vorstadt von Valencia, von wo ich mich auf einer fünf-spurige Hauptstrasse quer durch Valencia quäle. Ich kämpfe mich durch unzählige fünfspurige Kreisel, immer auf der Suche nach der richtigen Ausfahrt. Nur dank voller Konzentration und den Anweisungen meines erfahrenen Ko-Piloten Stefan schaffe ich es, unseren Camper ohne Beule durch das Chaos zu manövrieren und heil zu unserem Campinigplatz zu bringen.

Der Campingplatz Coll Verd ist nicht gerade eine Schönheit und umgeben von zwei Schnellstrassen. Dafür erreicht man von hier aus die Innenstadt von Valencia per Rad am Strand entlang auf einem schönen Radweg in rund 12 km. Was das Radfahren angeht, ist die Stadt Valencia vorbildlich aufgestellt, verfügt sie doch über 70 km Fahrradwege. Also perfekt für eine Besichtigungstour per Bike.

Nach der schweisstreibenden Autofahrt vom Morgen gehts nach einer kleine Mittagsverpflegung auf zu einer Besichtigungstour. Entlang dem Sandstrand, vorbei am neuen Hafen und verlassenen Industriezonen Richtung Zentrum.

Ciudad de las Artes y de las Ciencias

Auf der Fahrt Richtung Altstadt durchqueren wir als erstes den neuen Stadtteil der Künste und der Wissenschaft. Der dreiteilige Gebäudekomplex liegt in einem grossen Park und besteht aus einem Wissenschaftsmuseum, einem Planetarium mit 3D-Kino, dem grössten europäischen Aquarium und einem Oper- und Musikpalast. Die verschiedenen Gebäude wurde unter anderem von Santiago Calatrava und Norman Forster erbaut und 1998 eröffnet. Sie liegen im trockengelegten Flussbett des Turia. Der Fluss führte bis in die 60er Jahre immer wieder zu massiven Überschwemmungen und wurde infolgedessen trockengelegt. Zuerst wollte die Stadtregierung eine Autobahn durch die neugewonnene Fläche bauen, doch dank Wirtschaftskrise und Aufstand der Bevölkerung entstand hier ein wunderbares Naherholungsgebiet mit Parkanlagen und architektonischen Prachtbauten.

Die Altstadt von Valencia

Die Altstadt von Valencia ist quirlig, laut und doch hat sie viel Charme. Glücklich dass wir unsere Bikes dabei haben, radeln wir die verschiedenen Sehenswürdigkeiten ab und lassen die neugewonnenen Eindrücke auf uns wirken. Abends setzen wir uns todmüde in eines der gemütlichen, kleinen Restaurants in einem Multikultiquartier, wo wir uns kulinarisch verwöhnen lassen.

Nach der leckeren Paella gings dann in der Dunkelheit per Bike wieder 12 Kilometer zurück zu unserem Campingplatz. Stefan konnte es nicht lassen, nochmals einige Fotos der aussergewöhnlichen Architektur zu machen:

Autofahren bei Nacht, bei viel Verkehr und in Städten ist nicht das Ding von Babs. Auch beim Kartenlesen und Navigieren ist sie nicht über alle Zweifel erhaben. Dafür kocht sie einfach hervorragend, hat Humor, ist völlig unkompliziert und weiss jede Menge über Wildkräuter, Pilze und was man sonst so in der Natur zum Essen findet - zum Beispiel Fische.

Ein Gedanke zu “Auf nach Valencia”

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