Inzwischen ist es erst früher Nachmittag und wir entschliessen uns, am heutigen Tag noch von Batalha nach Coimbra zu fahren. Coimbra liegt ca. 200 km von Lissabon entfernt und zählt zu den schönsten Städten Portugals. Berühmt ist Coimbra für ihre am höchsten Punkt der oberen Altstadt gelegenen Universität. Der barocke Uhren- und Glockenturm, die Biblioteca Joanina mit etwa 300.000 kostbaren Büchern und die Capela de São Miguel überragen die Stadt. Gegründet wurde die Uni bereits 1290 – also vor der Gründung der Schweiz 1291 – und ist somit nicht nur die älteste Portugals, sondern auch eine der ältesten Europas. Sie ist heute noch eine wichtige Forschungsuniversität Europas.

Bevor wir der Uni einen Besuch abstatten, schlendern wir bei regnerischem Wetter noch etwas durch die engen Gassen der Unterstadt, wo sich früher das Händlerviertel befand. Man findet hier viele Strassenkaffees, Musikkneipen, Antiquariate und jede Menge Kleinläden. Einfach herrlich!

Fledermäuse in der Bibliothek

Mit Blick auf die Uhr verlassen wir das Händlerviertel, um in der Oberstadt den öffentlichen Teil der Universität zu besuchen. Ein “must-have-seen” für alle Coimbra Besucher. Besonders beeindruckt hat uns hier der Zeremoniensaal “Sala dos Capelos”, wo auch heute noch Examensfeiern stattfinden und natürlich die Biblioteca Joanina.

Es handelt sich hierbei um eines der bedeutendes Barockbauwerke Portugals aus dem 18. Jahrhundert und erinnert stark an die St. Galler Stiftsbibliothek. Gold, Marmor und exotische Hölzer bilden einen würdigen Rahmen für die über 300.000 Bände. Fasziniert hat uns, als wir erfuhren, dass hier abends eine Kolonie Fledermäuse für die Konservierung der Bücher sorgt. Sie vertilgen nämlich die Insekten, die allenfalls die Bücherbestände beschädigen könnten.

Bemerkung: In der Bibliothek ist Fotografier-Verbot. Deshalb keine Bilder dazu….

Hundemüde setzen wir uns nach dem Rundgang in einer der zahlreichen Kneipen und gönnen uns einen wohlverdienten Apéro mit kleinen Häppchen, bevor wir uns wieder Richtung Unterstadt aufmachen, um in einem Restaurant bei einem feinen Nachtessen den Tag abzurunden.

Doch mit einem erholsamen Schlaf wird diese Nacht trotz Ohrenpax nichts: Gegenüber dem Stellplatz findet leider genau diese Woche das alljährliche Studentenfestival statt. Das heisst: Laut dröhnende Bässe bis morgens um sechs!

 

Autofahren bei Nacht, bei viel Verkehr und in Städten ist nicht das Ding von Babs. Auch beim Kartenlesen und Navigieren ist sie nicht über alle Zweifel erhaben. Dafür kocht sie einfach hervorragend, hat Humor, ist völlig unkompliziert und weiss jede Menge über Wildkräuter, Pilze und was man sonst so in der Natur zum Essen findet - zum Beispiel Fische.