Nach ein paar erholsamen Tagen auf dem Camping in Beauvoir nahe dem Mont Saint-Michel geht es für einige Tage entlang der Küste rund um die Halbinsel Cotentin nördlich der Bretagne. Hier wechseln sich steile Klippen mit Sandbuchten, grüne Felder mit weidenden Kühen und kleinen Fischerhäfen ab.

Abstecher zum Château de Gratot

Als erstes auf unserer Rundtour besuchen wir die Ruinen des kleinen ehemaligen Wasserschlösschen “Château de Gratot”.

Auf dem Weg zur äussersten Landspitze beim Cap de Nez gehts vorbei an der grössten europäischen Wiederaufbereitungsanlage für nukleare Kernbrennstoffe. Hier an der Spitze Cotentins ist die Sicht bei Regen und dichtem Nebel jedoch gleich null. So dass wir von der eigentlich wunderschönen Landschaft nicht viel mitbekommen. Wir machen rechts Umkehr und steuern gleich unser nächstes Übernachtungsziel im Hafen der Stadt Cherbourg an.

Cherbourg und die “Cité de la mer”

Cherbourg selbst kann uns wenig begeistern. Auch der Stellplatz ist nicht gross erwähnenswert. Dafür sind wir fasziniert von der grossen Hafenanlage mit ihrer eindrücklichen geschichtlichen Vergangenheit. Und vor allem das Museum “La Cité de la mer” gleich neben unserem Stellplatz verspricht einiges zu bieten. So besuchen wir am nächsten Tag bei teils strömenden Regen nicht nur eine ergreifende Ausstellung über den Untergang der Titanic, die hier auf ihrer tragischen Jungfernfahrt Station machte. Sondern auch eine Ausstellung zum Thema Meeresforschung. Mit einer grossen Zahl von U-Booten aus den vergangenen 150 Jahren Tiefseeforschung. Vor allem aber sind das grosse Meeresaquarium und das grösste öffentlich begehbare Atom-U-Boot die Highlight dieses Tages.

Nach über vier Stunden voller Informationen und Eindrücken rauchte uns der Kopf. Aber der Besuch war auf jeden Fall absolut lohnenswert. Tipp: Man sollte unbedingt genügend Zeit mitbringen.

Auf den Spuren der Invasion

Nachdem wir auf unserer Reise schon mehrfach Spuren der Besetzung Frankreichs durch die Deutschen begegnet sind kommen wir nun immer näher an das Epizentrum des Krieges. Bevor wir eintauchen in die tragischen Ereignisse, die sich hier vor gut 70 abgespielt haben, besuchen wir noch Barfleur, ein kleines, reizendes und gut erhaltenes Fischerdorf. Hier fühlt man sich fast wie in Irland. Selbst das regnerische Wetter des heutigen Tages passt hervorragend zum Irland Feeling!

Danach gehts entlang des 100 Kilometer langen Küstenabschnittes, wo die Invasion der Alliierten zur Befreiung Europas stattfand.

Der zweite Weltkrieg ist hier auch nach über 70 Jahren noch allgegenwärtig. Überall entlang den Strassen stehen Hinweisschilder zu Museen, Denkmälern und weiteren geschichtsträchtigen Orten. Es ist aber alles andere als einfach, aus der schier unendlichen Zahl von Angeboten eine Auswahl zu machen. Wir entscheiden uns für den Besuch der Batterie d’Azeville, einer deutschen Artilleriestellung, welche per Audioguide sehr gut erklärt wird. Und besuchen im Anschluss den riesigen amerikanischen Soldatenfriedhof und das dazugehörende Museum. Wir fanden es sehr bewegend, vor diesem Meer von über 9’000 weissen Kreuze zu stehen. Denn hier wird einem einmal mehr richtig bewusst, wie viele junge Amerikanern für die Befreiung Europas ihr Leben gelassen haben.

Zudem besuchen wir am folgenden Tag zum Abschluss das erst 2003 eröffnete Overlord Museum, welches in sehr authentischen Kriegsszenen und mit über 10’000 Sammelstücken, darunter unzählige Fahrzeuge, dem Besucher auf sehr anschauliche Art das Geschehen am 06. Juni 1944 zugänglich macht. Eine ebenfalls sehr sehenswerte Ausstellung.

Autofahren bei Nacht, bei viel Verkehr und in Städten ist nicht das Ding von Babs. Auch beim Kartenlesen und Navigieren ist sie nicht über alle Zweifel erhaben. Dafür kocht sie einfach hervorragend, hat Humor, ist völlig unkompliziert und weiss jede Menge über Wildkräuter, Pilze und was man sonst so in der Natur zum Essen findet - zum Beispiel Fische.

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