09. Juni 2016: Die Zeit rast und scheint gleichzeitig still zu stehen. Würde es doch endlich losgehen…

Am Samstag haben wir im Studio in der Tribschenstadt noch unsere Geburtstag gefeiert: Ich knackige 45 – er kantige 50. Gleichzeitig ist dies die “Austrinkete vom alten Atelier”. Traurig irgendwie…

Wehmut macht sich breit – auch bei mir. Es war Stefs ein und alles. Und es fühlt sich an, wie wenn das eigene Kind flügge wird und weggeht. Loslassen ist wohl die ultimative Devise der nächsten Monate und unseres Projekts.

Die ganze Umzugsarbeit steht in einem Monat bevor und der Vertrag ist immer noch nicht bestätigt. Das Atelier muss an einem Sonntag geräumt sein. Am Samstag gibt Stef in seinem Atelier noch einen Kurs für den Diplomlehrgang für angehende Fotografen. Am darauffolgenden Montag muss dieses schon abgegeben sein. Eine Woche später muss ich den ganzen Kindergarten räumen, da dieser sanft renoviert wird. Hätten die nicht warten können bis ich weg bin?

Die Abklärungen bezüglich unserer Reise laufen nebenbei vor sich hin: Langes Durchforsten des Webs bzgl. Camper Reisen, um die vielen offene Fragen zu klären….

  • Welche Versicherungen brauchen wir für unser Büssli? Gut schweizerisch steht diese Frage natürlich zu Oberst 😉
  • Welche Sicherheitsmassnahmen? Alarmanlage, Gasmelder…etc.?
  • Wie ist es mit den Gasflaschen in Europa? Die scheinen ja nicht kompatibel zu sein….
  • Sollen wir ein Eurokonto in Deutschland eröffnen, um nicht 100te Franken Spesen zu verpulvern?
  • Was nehmen wir an Material mit?
  • Wie planen? Wie stark ins Detail?
  • Wie wird das Beziehungsmässig? Zwei freiheitsliebende Homosapiens mit ausgeprägtem Dickschädel auf engstem Raum acht Monate zusammengepfercht?

Da ich Stef über alles Liebe und eine Trennung infolge Platznot im Camper das Horrorszenario wäre, schaute ich mich schon mal vorsorglich für einen wetterunabhängigen, kleinen Freiraum um. Und kam auf: FISCHEN.

Genau! – Pilze kann man ja bekanntlich nicht das ganze Jahr sammeln, joggen geht auch nicht stundenlang, klettern und biken machen wir gemeinsam. Und ja meinen Jagdttrieb könnte ich ja mal zur Abwechslung mit Fischen ausleben, statt mit Pilzlen. Ein paar Stunden einsam an einer Pfütze mit einer Angelrute tönt irgendwie verlockend. Und essen steht bei mir ja sowieso ganz Oben auf der Enjoy-Liste. So macht Frau jetzt – ganz entgegen der traditionellen Rollenverteilung – in den Sommerferien einen Fischerkurs inkl. Brevet, um im zwischenmenschlichen Knatsch Szenario abzuhauen und den armen Viechern den gar auszumachen. Kann Frau überhaupt einen Fisch totschlagen? Mmmmh… wird sich zeigen….

Autofahren bei Nacht, bei viel Verkehr und in Städten ist nicht das Ding von Babs. Auch beim Kartenlesen und Navigieren ist sie nicht über alle Zweifel erhaben. Dafür kocht sie einfach hervorragend, hat Humor, ist völlig unkompliziert und weiss jede Menge über Wildkräuter, Pilze und was man sonst so in der Natur zum Essen findet - zum Beispiel Fische.

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