Von Portugal her sind wir nun entlang des Rio Sils nach Ponferrada gefahren. Hier angekommen, suchen wir nach einem kurzen Abstecher ins alte Zentrum an einem kleinen See eine Übernachtungstelle. Doch Fehlanzeige. Für die Durchfahrt unter einem alten Bahndamm ist unser Camper genau zwei Zentimeter zu hoch. Da gleich um die Ecke zudem ein grosses Kohlekraftwerk liegt, entscheiden wir uns, lieber weiter nördlich zu fahren und unser Glück in den Bergen zu versuchen.

Hungrige Kraftwerke

Wir fahren wieder weiter entlang des Flusses Sils, der uns schon ein paar mal ein Wegstück weit begleitet hat. Es geht stetig den Berg hoch, durch kleine Dörfer, die uns irgenwie an den Tessin erinnern. Vorbei an grossen Kohletagbaugebieten, wo anscheinend das billige Futter für die hungrigen Kohlekraftwerke herkommt, gelangen wir nach Villablino, einer kleinen Bergstadt auf zirka 1000 Metern über Meer. Hier fühlen wir uns fast wie in Andermatt und finden in einer abgelegenen Ecke auch einen Platz für unseren Camper. In dieser Nacht schlafe ich wie ein Engel. Nicht aber Babs. Sie kann sich nicht an das Bellen der Hunde im gegenüber liegenden Hundeheim gewöhnen.

Schottland oder Nordspanien?

Am nächsten Tag werden wir früh geweckt – nein, nicht von bellenden Hunden – sondern vom regelmässigen Prasseln des Regens auf die Blechülle unseres fahrenden Ferienmobils. Ja, auch heute scheint die Kommunikation zwischen Babs und den Wettergöttern (sog. Barbarahoch) nicht ganz optimal zu funktionieren. Sie arbeitet aber intensive daran – sie hat es versprochen.

Regelmässige Regenschauer begleiten uns nun schon seit einigen Tage. Aber unser fahrender Untersatz ist ja regengeprüft (ohne Witz: Dichtungsprüfung sind bei Wohnmobilen alle paar Jahre üblich) und hält bisher sehr dicht. Wir starten unsere Fahrt bei aprilhaftem Wetter durch faszinierende Felslandschaften und landen auf einer üppig grünen Hochebene auf fast 1300 Metern über Meer, die von wolkenverhangenen Bergen umgeben ist. Dieser Naturpark nennt sich Valles de Babia y Luna. Uns gehen Erinnerungen von Peru und Schottland durch den Kopf und wir müssen uns immer wieder sagen: Nein, dies ist Spanien. Wir haben die Strasse fast nur für uns und kein Wohmobil kreuzt unseren Weg. Diese Region scheint touristisch noch ziemliches Potential zu haben. Also ganz unter uns: Unbedingt bei der nächsten Nordspanienreise miteinplanen.

Ohne Computer fühlt sich Stefan wie ein Fisch ohne Wasser. Auch Autofahren und Navigieren ist genau sein Ding. Wenn er sich nicht gerade mit Fotografieren beschäftigt, outet er sich als Nerd, was den Vorteil hat, dass wir unterwegs bzgl. Apps, Internetzugang, Offlinekarten etc. immer auf dem neusten technischen Stand sind. Daneben spricht er gut englisch, spanisch und portugiesisch - während Babs für's französisch zuständig ist. Die ideale Ergänzung also….

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