Heute haben wir einen automatischen Weckdienst gehabt – wenn auch nicht ganz freiwillig. An unserem Stellplatz in Ferragudo in der Nähe von Portimão werden wir früh von einer Horde saufender und grölenden Jugendlicher geweckt. Deshalb ist heute etwas früher Tagwache als sonst. Doch dies hat auch seine Vorteile: Denn nach kurzer Diskussion steht das Tagesziel fest. Ein Bootsausflug in die Höhlen der zerklüfteten Küste. Wir fahren zum Strand Benagil und sind fast die ersten, die für die Bootstour einchecken. Von hier aus dauert die Bootsfahrt nur wenige Minuten zu dem begehrten Ziel. Dank den sehr kleinen Booten kommen wir mühelos auch in sehr kleine Höhlen rein. Und wir sind echt begeistert über die faszinierenden Höhlen, die hier das Salzwasser in Jahrtausenden in die Felsen gefressen haben. Unser Tipp, falls jemand von euch die Algarve besucht: Unbedingt sehenswert!

Top of Algarve

Nach mehreren Tagen in meeresnähe, mit Besuchen diverser mehr oder weniger romantischer ehemaliger Fischerdörfer und eindrücklicher Küstenlandschaften steht uns der Sinn nach Bergen. Wir steuern nach der spannenden Bootstour die höchste Erhebung der Algarve an, die in der Werbung als ‘Top of Algarve’ angepriesene “Fóia”. Auf dem Weg besuchen wir noch die angeblich besuchenswerte Thermalquelle in Monchique. Wäre doch herrlich, einen halben Tag im einem SPA mit sprudeln und entspannen zu verbringen. Doch leider entpuppt sich der Resort als ziemlich in die Jahre gekommen und der SPA nicht grösser als ein etwa 10 m grosses Schwimmbecken. Also wieder zurück ins Auto, wo die Fahrt dann steil bergauf geht. Dank 150 PS macht unser Fiat Ducato dies ziemlich locker. Die Übernachtung hier oben auf kühlen, windigen und nebligen fast 1’000 Metern lässt  bei uns wieder etwas ‘Schweizerfeeling’ aufkommen. Fehlt zur Hüttenromantik eigentlich nur noch ein feines Fondue. Wissen wir doch, dass zurzeit (Ende April) in der Schweiz für einige Tage der Winter wieder bis in die Niederungen Einzug gehalten hat.

Pause am Ende der Welt

Die Nacht auf fast 1’000 Metern ist ziemlich unruhig, denn der garstige Wind rüttelt ziemlich heftig an unserem Wohnmobil. Doch heute gehts wieder runter auf Meereshöhe Richtung Sagres. Sagres ist nicht nur ein leckere Biermarke aus Portugal, welches ich von den diversen Salsaparties in Luzern kenne, sondern auch die südwestlichste Ecke Europas. Vor der Entdeckung der neuen Kontinente war hier für die damalige Welt quasi das Ende. Wer hier über den Horzizont des sichtbaren Meeres segelte, fiel quasi über den Tellerrand – meinte man – bis um das Jahr 1500 ein Mann namens Christopher Kolumbus der Welt etwas anderes bewies.

Nach einem kurzen Abstecher zum “Megalith de Alcalar”, einer Grabstätte aus der Jungsteinzeit, fahren wir auf dem Weg nach Sagres noch durch Lagos, einem ehemaligen Fischerdorf. Hier gibts wieder mal einen kleinen Städtebummel inklusive Aufstockung unserer Lebensmitteln. Wir besichtigen die Altstadt und den damals ersten Sklavenmarkt auf europäischen Boden. Nach der Besichtigung der Ponte da Piedad, wo wir nochmals die zerklüftete Küste und den Leuchtturm bestaunen, gehts weiter nach Sagres. Hier ankern wir für zwei Tage bzw. drei Nächte in einem sicheren Hafen auf dem lokalen Campingplatz. Denn auch wenn ich offiziell Ferien habe, läuft mein Studio zuhause in Luzern weiter. Dank einer seltenguten Internetverbindung kann ich hier endlich einige anstehende administrative Arbeiten erledigen.

Ohne Computer fühlt sich Stefan wie ein Fisch ohne Wasser. Auch Autofahren und Navigieren ist genau sein Ding. Wenn er sich nicht gerade mit Fotografieren beschäftigt, outet er sich als Nerd, was den Vorteil hat, dass wir unterwegs bzgl. Apps, Internetzugang, Offlinekarten etc. immer auf dem neusten technischen Stand sind. Daneben spricht er gut englisch, spanisch und portugiesisch - während Babs für's französisch zuständig ist. Die ideale Ergänzung also….

Ein Gedanke zu “Aufs Meer und in die Berge”

  • liebe Babs, lieber Stef,
    Euer blog ist super schön. Es ist toll, nachzuvollziehen, wo Ihr seid.
    Ich wünsche Euch viel Spass und tolle Erlebnisse…
    Liebe Grüsse aus Zug,
    René

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert