Unsere heutige Fahrt führt uns entlang der Küste von Valencia nach Benidorm. Es ist keine Traumlandschaft, die uns diesmal anzieht. Und auch keine bekannte Sehenswürdigkeit. Sondern die grösste Touristenstadt der ganzen Region. Die Bevölkerungsdichte soll hier zur Hauptsaison höher sein als in New York City. Für uns unglaublich und gerade deshalb ein Abstecher wert – jedenfalls für Stefan. Denn für ihn ist dies wieder ein gefundenes Fotosujet, das er sich nicht entgehen lassen möchte. Und ich freue mich, es mir vor dem Büssli gemütlich zu machen und mir eine spannenden Krimi rein zu ziehen.

Wolkenkratzer für Ferienträume

Downtown Manhattan? Bangkok? Banlieue von Paris? Nein! Benidorm. Was uns hier erwartetet ist wahrhaft ein Kulturschock. Dies soll der Ort der Ferienträume vor allem vieler Briten sein? Anfangs der 50er Jahre noch ein Fischerdorf, gehört Benidorm heute zu den beliebtesten Feriendestinationen an der Costa Blanca: Viel Sonne, wilde Nächte und reichlich Freizeitangebote. Für viele Touristen ein Traum, für uns nichts als ein Maloch. Hier leben rund ums Jahr rund 69’000 Einwohner. Und in der Hauptsaison? 1’500’000 Urlauber! Um diese Horten von Touristen unterzubringen, wurden gleich hinter dem Strand über 300 Wolkenkratzer hochgezogen. Für uns definitiv kein Ort, um länger als zwei Nacht zu verweilen.

Ferienmekka der Briten

Zur Ferienzeit wird Benidrom geflutet mit sonnenhungrigen Touristen. Dieses ehemalige Fischerdorf ist die Lieblingsdestinationen vieler Briten und dementsprechend hat es hier auch an jeder Ecke Pubs und englischsprechende Touris. Für die ältere Urlaubsgeneration gibt es hier kostenlose Elektro-Rollstühle, für die jüngeren jede Menge Partys und Saufmöglichkeiten. Nicht gerade das Paradies für uns Individualtouristen. Und doch spannend, mal für kurze Zeit in diese Welt einzutauchen, um sich der Schattenseiten des Massentourismus bewusst zu werden.

Begegnung mit Romas

Auf dem Rückweg einer kleine Besichtigungsrunde per Bike verfahren wir uns und landen mitten in einer Roma-Quartier am Rand der Stadt. Überall kleine Häuserruinen und viel Müll, davon jede Menge Kühlschränke und Waschmaschinen. Hier beobachten wir Romas, die unter freiem Himmel im grossen Stil alte Kühlschränke und Waschmaschinen ausweiden. Wahrscheinlich verkaufen sie die Teile, um an Geld zu kommen. Die Romas sind dann so nett und weisen uns den richtigen Weg.

Autofahren bei Nacht, bei viel Verkehr und in Städten ist nicht das Ding von Babs. Auch beim Kartenlesen und Navigieren ist sie nicht über alle Zweifel erhaben. Dafür kocht sie einfach hervorragend, hat Humor, ist völlig unkompliziert und weiss jede Menge über Wildkräuter, Pilze und was man sonst so in der Natur zum Essen findet - zum Beispiel Fische.

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