Nach der Besichtigung der zwei beeindruckenden Schiffshebewerke gestern gings noch gleichentags weiter zum dritten, nicht weniger spektakulären Schiffshebewerk. Auch hier können wir unser Fahrzeug gleich neben dem Hebewerk für die Nacht parkieren.

Schiffshebewerk in Ronquières

Wir machen einen kleinen Abendspaziergang bei der Talstation dieser genialen, von belgischen Ingenieuren konstruierten Anlage, welche aber von der Funktionsweise her ziemlich anders funktioniert als die zwei vorhergehenden. Die Idee dahinter ist trotzdem sehr simple: Wie eine Standseilbahn werden zwei grosse Kabinen den Berg hochgezogen bzw. runtergelassen. Nur dass es sich bei den Passagiere nicht Menschen, sondern um Schiffe handelt. Auch hier sind wir wieder fasziniert von den unglaublichen Dimensionen.

Nach einer ruhigen und erholsamen Nacht werde ich zum Frühstück von meinem persönlichen Frischeservice namens Babs mit Brot und leider nicht so schmackhaften Croissants aus der nahe gelegenen Bäckerei überrascht. Danach startet die Fahrt zu einem weiteren Höhepunkt unserer Durchquerung Belgiens. Wir fahren nach Waterloo.

Napoleons letzte Schlacht

Wir sind früh dran und gehören zu den ersten Besucher der grossen Ausstellung. Über zwei Stunden frischen wir unser Wissen bezüglich der französischen Revolution, Napoleons Lebenswerk und seiner letzten Schlacht bei Waterloo 1815 gegen die Alliierten Europas auf. Die Ausstellung ist nach neusten Erkenntnissen gestaltet und und schafft es auf eindrückliche Weise, das umfangreiche Wissen auf immer neuen und alle Sinne ansprechende Art zu vermitteln. Nach dem ziemlich beeindruckend gemachten 180° 3D Film über die Schlacht von Waterloo besuchen wir zum Schluss noch das handgemalte Panorama von 1920 und den Butte du Lion. Dies ist der künstlich aufgeschüttete Löwenhügel mit dem Löwendenkmal, der schon 10 Jahre nach der Schlacht errichtet wurde.

Kaum stehen wir zuoberst auf dem Löwenhügel, kündigt sich ein Gewitter an. Zum Glück schaffen wir es noch vor dem grossen Schauer zu unserem Camper. Denn unsere zwei Dachfenster stehen wegen der grossen Hitze sperrangelweit offen. Bevor die ersten fetten Tropfen auf unser Bett fallen, können wir die Luken schliessen. Glück gehabt. Sonst hätte es eine Nacht in einem feuchten Bett gegeben.

Nach diesem lehrreichen Morgen freue ich mich auf den Mittagslunch im Büssli mit einer meiner Lieblingsspeisen: Rollmöpsen. Die sind einfach immer wieder lecker. Babs kann sich weniger dafür begeistern, was sich leicht am Rümpfen ihrer Nase feststellen lässt. Danach starten wir die Motoren und Babs steuert unser Büssli über dreispurige Autobahnen ins 60 Kilometer entfernte Gent. Hier im Norden fühlen wir uns nicht mehr so alleine auf den Autobahnen wie in Portugal. Denn je weiter wir ins Zentrum Europas kommen, desto dichter wird der Verkehr. Hier im Gent möchte Babs unbedingt einen Stadtbesuch einlegen. Ich finde dass ich für den Moment mehr als genug Städte gesehen habe. Und in zwei Tagen wartet schon Amsterdam auf uns. So verziehe im mich bei 28 Grad in Büssli im Schatten und lege einen Arbeitstag ein. Denn mein Fotoatelier in Luzern braucht meine Unterstützung.

Ohne Computer fühlt sich Stefan wie ein Fisch ohne Wasser. Auch Autofahren und Navigieren ist genau sein Ding. Wenn er sich nicht gerade mit Fotografieren beschäftigt, outet er sich als Nerd, was den Vorteil hat, dass wir unterwegs bzgl. Apps, Internetzugang, Offlinekarten etc. immer auf dem neusten technischen Stand sind. Daneben spricht er gut englisch, spanisch und portugiesisch - während Babs für's französisch zuständig ist. Die ideale Ergänzung also….

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