Die letzten sechs Tagen haben wir es uns auf dem Zeltplatz in Tatranská Lomnica gemütlich eingerichtet um von hier aus einige Touren zu unternehmen. Nach unserer ersten Biketour gleich am ersten Tag unserer Ankunft haben wir noch weitere Tage bei schönstem Wetter genossen.

Biketour nach Zelenom Plese

Am Freitag gings auf eine Biketour zu einen zauberhaften Bergsee. Die Tour sollte einiges anstrengender werden als geplant. Auf der Karte sah die Tour mit zirka 30 Kilometer Länge und 800 Höhenmeter nicht gerade anstrengend aus. Doch auf weiten Strecken war der Weg sehr steinig oder matschig, so dass wir nur mit grosser Kraftanstrengung oder gar stossend vorwärts kamen. Nach einem verdienten und slowakisch-deftigem Mittagessen in der Bergkneipe Zelenom Plese gings dann wieder, heftig durchgeschüttelt durch den steinigen Weg, die gleiche Strecke runter. Zum Glück bemerkte ich früh genug , dass sich die Schraube meines Vorderrades langsam zu lösen begann – spätestens beim nächsten Jump hätte dies böse enden können. Trotzdem: Die Tour war absolut zauberhaft. Als Belohnung gabs dann ein schmackhaftes Nachtessen (siehe Foto).

Am Samstag haben wir uns nach den zwei strengen Biketagen eine Pause gegönnt. Wir haben ausgeschlafen, einen Bummel im Dorf gemacht, Blog geschrieben und die Seele baumeln lassen. Und Babs hat wieder mal die Wäsche erledigt und dabei unser Womo als Wäschetrockner missbraucht (siehe Foto). Als Krönung für diesen entspannenden Tag gabs einen Apero – mit einem Bier namens Kotzel – kein Witz – gibts tatsächlich. Ist der Name vielleicht als Warnung gedacht, was einen erwartet, wenn man eines zuviel über den Durst drinkt? Wer weiss!

Lomnický štít

Am Sonntag gings auf den Lomnický štít (dt. Lomnitzer Spitze) , mit 2.632 der dritthöchste Berg der Hohen Tatra und der Slowakei. Er gilt als der höchste permanente Arbeitsplatz der Slowakei. Leider gings nicht zu Fuss, sondern mit der Bahn hoch, was auch ziemlich spektakulär war. Nach der Fahrt mit zwei Gondelbahnen (eine Made in Austria, eine Made in Switzerland by Frey AG) gings das letzte Stück von 1765 auf die 2632 Meter mit der Seilbahn hoch. Da die Bahn nur über eine statt wie meistens zwei Kabinen verfügt, und diese zudem mit 14 Plätzen sehr klein ist waren die Tickets entsprechend begehrt, vor allem auch, da zurzeit in der Slowakei noch Ferien sind. Wir hatten jedoch Glück da wir schon vor zwei Tage die Tickets besorgt hatten.

Die Fahrt über die fast 2000 Meter mit zweimal Umsteigen kostete 48 Euros pro Person. Für uns ist dieser Preis absolut in Ordnung. Jedoch überlegte ich mir, wie viel dies für Einheimischen ist, wenn der Durchschnittslohn hier in etwa viermal kleiner ist als bei uns in der Schweiz. Dann ist diese Bergfahrt ein absoluter Luxus und wohl nur gut verdienende bezahlbar.

Der Ausblick war spektakulär – man sagt, dass man bei schönem Wetter bis zu den Alpen sieht. Auf dem Rückweg hatten wir dann das Glück, auch der schmalspurige Elektrische Tatrabahn zu gegegnen, welche bereits 1911 erstmals die Strecke von Poprad nach Starý Smokovec fuhr und auch heute noch an einzelnen Tagen in Betrieb ist.

Wanderung in Štrbské Pleso

Am Montag war dann Wandern angesagt, um unsere Muskeln ein weiteres Mal zu fordern und die zauberhafte Landschaft zu entdecken. Bei schönstem Wetter gings im Zug entlang der Tatra nach Štrbské Pleso auf eine wunderschöne Wanderung. Ein glasklarer See, lauschige Wälder, plätschernde Bäche und eine zauberhafte Umgebung gaben uns einmal mehr das Gefühl, uns mitten in der Schweiz zu befinden.

Die Folgen des grossen Orkans von 2004 sind nach wie vor im ganzen Gebiet gut erkennbar. Fast die Hälfte der Waldfläche auf der Südseite der Tatra wurden damals durch einen Orkan zerstört und hinterliess riesige Waldschneisen.

So haben wir hier in der Tatra einige wunderschöne Bike- und Wandertage verbracht und endlich wieder mal unseren Kreislauf und unsere Muskeln in Bewegung gebracht. Morgen soll dann die Reise weiter Richtung Budapest starten.

Ohne Computer fühlt sich Stefan wie ein Fisch ohne Wasser. Auch Autofahren und Navigieren ist genau sein Ding. Wenn er sich nicht gerade mit Fotografieren beschäftigt, outet er sich als Nerd, was den Vorteil hat, dass wir unterwegs bzgl. Apps, Internetzugang, Offlinekarten etc. immer auf dem neusten technischen Stand sind. Daneben spricht er gut englisch, spanisch und portugiesisch - während Babs für's französisch zuständig ist. Die ideale Ergänzung also….

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