Nach zwei Tagen in Sagres mit Besichtigung des Forts und des Hafens gehts heute erstmals auf unserer Reise wieder nördlich. Nachdem wir bisher immer südlich oder westlich gefahren sind, ändern wir unsere Fahrrichtung nach Norden entland der Westküste von Portugal Richtung Lissabon (übrigens meine Lieblingsstadt auf dem Europäischen Kontinent). Vorteil: Wir haben in den kommenden Woche den Sonnenuntergang immer direkt über dem Meer.

Surferparadies portugiesischen Westküste

So geht also die Fahrt entlang der Meeresküste. Im Vergleich zur Spanischen Mittelmeerküste und zu den Stränden im Süden der Algarve ist die Westküste touristisch (noch) kaum erschlossen. Deshalb lassen sich hier keine Touristenburgen finden und die Strände gehören ganz alleine den Möwen, brütenden Störchen und natürlich – den Wellensurfern. Nur einige kleine Imbissbuden, Surfschulen und einige teils ziemlich alte Campermobile bevölkern hier die Küste. Und an diesen Plätzen ist – wie leider viel zu selten auf unserer Reise – das freie Campieren sogar ausdrücklich erlaubt. Kein Wunder, gibt es doch weit und breit kein Hotel in der Gegend. Etwas neidisch schaue ich am Praia do Amado den Wellenreitern zu, wie sie im Wasser auf die beste Welle warten, um diese dann möglichst geschickt für ihre Surfkünste zu nutzen.

Am späteren Nachmittag finden wir nach der Weiterfahrt direkt über den Klippen nahe des Leuchtturmes bei Capo Sardão unser einsames Plätzchen für die Nacht. Wieder erkunden wir auf einer kleinen Biketour entlang eines einsamen, sandigen Weges die Küste und geniessen anschliessend bei 220°- Meerblick und einem kühlen Bier die untergehende Sonne. Am nächsten Tag gehts in einem grossen Sprung über teils löchrige Pisten 200 Kilometer nördlich entlang der Westküste zur in Portugal sehr bekannten Wahlfahrtskirche von ‘Nossa Senhora do cabo’. Nur ein paar 100 Meter nebenan übernachten wir im Windschatten des Leuchtturmes am Cabo Espichel. Nach Einbruch der Dunkelheit glauben wir uns in einer Traumwelt: Über unseren Köpfen erstrahlt das drehende Licht des Leuchtturmes. Im schwachen Mondlicht beobachten wir, wie unter uns die Brandung an die Felswände prallt. Und in der Ferne sind schon die Lichter von Lissabon erkennbar.

Lissabon in greifbarer Nähe

Von der Morgensonne wachgeküsst, setzt sich heute Babs hinters Steuer. Auf dem Weg Richtung Lissabon bekommt unser Büssli nach über einem Monat endlich wieder eine erfrischende Dusche und erstrahlt nach dem Entfernen der dicken Staubschicht wieder in neuen Glanz. Babs steuert unser Büssli sicher in der Nähe von Lissabon, über die Hängebrücke Ponte de 25. April nach Cascais, auf einen Campingplatz nahe am Meer. Hier machen wir das erste Mal für etwa 5-6 Tage richtig Ferien vom Reisen. Denn Reisen kann ganz schön anstrengend sein. Neben viel Entspannen und nichts tun machen wir von hier aus eine Biketour ins nahe gelegene Sintra. Auch Lissabon werden wir wieder mal einen Besuch abstatten. Und wir geniessen den ganzen Komfort eines Campingplatzes. Frische Croissants zum Frühstück. Schwimmen in einem sehr sauberen und modernen Pool. Eine richtige Dusche. Ein schnelles Internets. Und natürlich – eine Waschmaschinen. Denn kaum angekommen, legt Babs gleich los mit Wäsche waschen und füllt nicht nur eine 15 Kilo Waschmaschine bis an den Rand, sondern behängt mit unserer Wäsche auch den halben Campingplatz (siehe Foto). Und zur Feier des Tages backt Babs wieder mal ein leckeres Brot in der Wohnmobil eigenen Bäckerei (bzw. Omnia) – yammi!

Ohne Computer fühlt sich Stefan wie ein Fisch ohne Wasser. Auch Autofahren und Navigieren ist genau sein Ding. Wenn er sich nicht gerade mit Fotografieren beschäftigt, outet er sich als Nerd, was den Vorteil hat, dass wir unterwegs bzgl. Apps, Internetzugang, Offlinekarten etc. immer auf dem neusten technischen Stand sind. Daneben spricht er gut englisch, spanisch und portugiesisch - während Babs für's französisch zuständig ist. Die ideale Ergänzung also….

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