Nach der Besichtigung von Bilbao gehts in den nächsten Tagen in grossen Schritten Richtung Bretagne. Wir überspringen mit wenigen Zwischenstopps die Westküste Frankreichs. Denn offensichtlich soll dieser Küstenabschnitt laut unseren Recherchen neben Stränden für Sonnenhungrige nicht viel zu bieten haben. Zudem wird es uns hier im Süden Mitte Juni langsam zu heiss. Und vor allem möchten wir das kommende Wochenende für die lange Fahrt nutzen. Denn dann sind nur wenige LKW’s unterwegs und wir kommen schnell und stressfrei voran. Wir lassen das Baskenland hinter uns. Tauschen spanisch mit französisch. Und fahren innert zwei Tagen fast 800 Kilometer weiter nördlich nach La Rochelle, um das Land der Bretonen zu erforschen.

Ein Fels in der Brandung – San Juan de Gaztelugatxe

Als erstes machen wir einen kleinen Ausflug nach San Juan de Gaztelugatxe, einer kleinen Kapelle an der spanisch-baskischen Küste. Das spezielle an dieser Kapelle ist, dass sie auf einem aus dem Meer ragenden Felsen gebaut wurde. Die ‘Insel’ hat eine Länge von nur 270 Metern und ist ringsum vom Meer umgeben. Die Kapelle ist nur zu Fuss über eine schmale Treppe mit 241 Stufen zu erreichen. Unser Tipp: Unbedingt besuchen, wenn man im Baskenland unterwegs ist.

Danach finden wir gleich im nächst grösseren Dorf Bermeo einen Übernachtungsplatz. Dieser ist jedoch heillos überstellt. Denn leider hat genau heute der Zirkus in nächster Nähe seine Zelte aufgestellt. Und Autos stehen kreuz und quer in der Gegend rum. Trotzdem finden wir mit etwas Geduld und nach längerer Suche doch noch eine freie Ecke.

Sand ohne Ende – Dune du Pilat

Nach einer erstaunlich ruhigen Nacht gehts heute 300 Kilometer weiter auf unserer Fahrt Richtung Bretagne. Die Fahrt dauert ewig. Eintönige Landschaften. Monotonie bei 30 Grad. Vorbei an endlosen Baumplantagen und Kornfeldern. Zur Auflockerung lassen wir uns mit Hits aus den 80er Jahren berieseln – ABBA, ACDC und Queen zu denen wir lauthals mitsingen, sorgen für Partystimmung an Bord. Wir bemerken, dass der Verkehr auf den Strassen im Vergleich zu Spanien immer dichter wird. Dass die Kornäcker immer grösser werden – wahrscheinlich eine Folge der landwirtschaftlichen Industrialisierung, welche hier in Frankreich weiter fortgeschritten ist als in Spanien und Portugal.

Um der Monotonie der langen Fahrt zu entfliehen, gibt es einen weiteren Boxenstopp in der Nähe von Bordeaux. Nach über 300 Kilometer Fahrt sind wir ziemlich schlapp und machen Halt an der weltgrössten Wanderdüne du Pilat. Diese ist über 100 Meter hoch und 2.5 Kilometer lang und bewegt sich immer mehr ins Landesinnere. Sie verschluckt auf ihrem unaufhaltbaren Weg ganze Waldstücke. Ziemlich eindrücklich…

Nach diesem Abstecher lassen wir Bordeaux links liegen und finden eine Übernachtungsmöglichkeit auf einem Stellplatz in Arcachon.

Stippvisite in La Rochelle

Heute steht uns bei durchzogenem Wetter das letzte grosse Wegstück Richtung Bretagne bevor. Zur Mittagszeit machen wir eine Stippvisite in der Hafenstadt La Rochelle. Diese ist nur dank einem Stillhalteabkommen zwischen den Deutschen und Franzosen Ende des zweiten Weltkrieges vor der kompletten Zerstörung verschont geblieben. Wir machen einen Bummel durch die Altstadt. Geniessen unser erstes französisches Mittagessen. Und machen uns danach gleich weiter auf den Weg Richtung Bretagne. Hier einige Impressionen – ausnahmeweise von Babs fotografiert.

Ohne Computer fühlt sich Stefan wie ein Fisch ohne Wasser. Auch Autofahren und Navigieren ist genau sein Ding. Wenn er sich nicht gerade mit Fotografieren beschäftigt, outet er sich als Nerd, was den Vorteil hat, dass wir unterwegs bzgl. Apps, Internetzugang, Offlinekarten etc. immer auf dem neusten technischen Stand sind. Daneben spricht er gut englisch, spanisch und portugiesisch - während Babs für's französisch zuständig ist. Die ideale Ergänzung also….

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